Ein buddhistisches Nonnenkloster im Allgäu erleben
Viertägiger Aufenthalt im Kloster Anenja Vihara
Theravada-Buddhismus kennenlernen – Klosteralltag erleben – Meditieren üben – die Kunst des Gebens erfahren
2007 wurde ein buddhistisches Nonnenkloster der Theravada-Tradition im Allgäu gegründet. Das Kloster hat regen Zulauf. Derzeit leben hier fünf ordinierte Nonnen sowie zwei Novizinnen – aus aller Welt. Das Nonnenkloster folgt dem Dana-Prinzip – wie in Asien. Dort ist es üblich, dass Laien Ordensleute unterstützen. So können sich die Nonnen der Meditation und der Stille widmen. Das Kloster liegt unweit des Buddha-Hauses. Dieses entstand dank der bekannten buddhistischen Nonne Ayya Khema, die als Jüdin Deutschland im Dritten Reich verlassen hatte. Wir tauchen tief in die Welt des ordinierten Buddhismus in Deutschland ein und erhalten einmalige Einblicke.
Unsere Reisehighlights
- Einführung in die Geschichte des ordinierten Buddhismus in Europa
- Vortrag über Ayya Khema und die Gründung des Buddha-Hauses
- Leben von Bhikkhuni, buddhistischer Nonnen in Deutschland
- Intensive Gespräche mit Äbtissin und Bhikkhunis
- Mit „Auf Almosen gehen“
- Gehmeditation üben
- Kochen und Arbeiten in Stille
- Einführung in die Kunst des Dana
- buddhistischen Tagesablauf erleben
- Morgenmeditation üben
- Spaziergang zum Buddha-Haus
- Austausch über Trägerverein und Stiftung
Wie es gelingt, im Allgäu ein buddhistisches Kloster zu etablieren
In Asien ist es üblich, dass buddhistische Mönche und Nonnen von Laien unterstützt werden. Nur so können sie sich ganz der Meditation und der Lektüre wenden. In Deutschland ist der Buddhismus keine Staatsreligion. Es existieren nur wenige buddhistische Klöster. Das Leben einer buddhistischen Nonne ist von vielen Unsicherheiten geprägt. Vor allem im asiatischen Raum sind Nonnen gegenüber Mönchen schlechter gestellt. Allmählich beginnt der ordinierte Buddhismus in Deutschland Fuß zu fassen – auch im Allgäu.
Almosengang
Buddha hatte vor über 2.500 Jahren feste Regeln für Mönche, mehr noch für Nonnen: Ordensleute dürfen weder Geld annehmen und sollen für ihr Essen um Almosen betteln. In Asien ist diese Praxis selbstverständlich. Der sogenannte Almosengang spielt vor allem im Theravada-Buddhismus eine Rolle. Auch die Nonnen des Klosters Anenja Vihara sind regelmäßig auf Wochenmärkten unterwegs. Viele örtliche Geschäfte und Laien spenden regelmäßig Lebensmittel. Aus den Spenden wird im Kloster gekocht. Die letzte Mahlzeit nehmen die Nonnen um 11 Uhr ein.
Ayya Khema
Die Gründerin des Buddha-Hauses hatte ein bewegtes Leben. Sie wurde 1923 in Berlin als Jüdin geboren, floh vor den Nazis nach Schottland und Shanghai. Die Mutter zweier Kinder lebte in den USA und Australien. Nach ihrer Scheidung ließ sie sich mit 56 Jahren zur buddhistischen Nonne in Sri Lanka ordinieren. Sie kämpfte für mehr Gleichberechtigung von buddhistischen Nonnen. Als Meditationsmeisterin von internationalem Ruf gehört sie zu den Wegbereiterinnen des Buddhismus im Westen. Sie starb 1997 im Allgäu.
Buddhistische Nonnen
In Asien sind Nonnen oft den Mönchen nicht gleichgestellt. Zu Zeiten Buddhas konnten Frauen Nonnen werden. In einigen Traditionen – wie beispielsweise im tibetischen Buddhismus – sind diese Traditionslinien unterbrochen. Frauen müssen darum kämpfen, die Weihen zu erhalten. Der Kampf um die volle Ordination von Frauen geht vor allem von Amerikanerinnen und Europäerinnen aus. So kam es zur Gründung von Sakyadhita, einer internationalen Vereinigung zur Stärkung der Rechte von Nonnen und Frauen im Buddhismus.