Wie sich eine kleiner werdende Klostergemeinschaft transformiert und innovatives, generationsübergreifendes Wohnen ermöglicht
Mehrtägige Reise in das Franziskanerinnen-Kloster Reute nahe Ravensburg
Klösterliche Zukunftsräume eröffnen – Glauben und Werte leben – Nachhaltig ökologisch Wirtschaften – Jugendlichen Glauben vermitteln – Transformation gestalten
Unsere Reise führt uns in die Nähe von Ravensburg in das Kloster Reute. Die lebendige Gemeinschaft von Franziskanerinnen feierte jüngst ihr 175-jähriges Bestehen. Die Schwestern folgen dem Motto ihrer Gründerin, Gott in der leidenden Menschheit zu dienen.
Heute sind die Franziskanerinnen in unterschiedlichen sozialen Berufen tätig und betreiben u.a. eine preisgekrönte nachhaltige wie ökologische Gartenwirtschaft und Imkerei. Ein Fokus liegt auf der Glaubens- und Wertevermittlung von Kindern und Jugendlichen.
Das Kloster stellt sich der Zukunft: Betriebe wurden in eine Stiftung überführt. In einem Transformationsprozess haben sich die Schwestern entschlossen, nicht mehr genutzte Räume für neue Wohnformen zur Verfügung zu stellen. Außerdem wird das Kloster umfassend baulich saniert – und an veränderte Bedürfnisse angepasst.
Unsere Reise-Highlights
- Wie wollen wir künftig wohnen: Das Klosterberg-Projekt
- Austausch über eine nachhaltige, biologische Garten- und Energiewirtschaft
- Einblicke in Klosterbetriebe: Imkerei und Hostienbäckerei
- Führung durch den Kräutergarten
- Einführung in das franziskanische Leben und Spiritualität
- Westlicher Kapellenrundweg
- Kloster Schussenried mit Besichtigung der weltberühmten Bibliothek
- Führung durch Weingarten inklusive Basilika und Klostermuseum
- Golfspielen im Fürstlichen Golf- und Naturressort oder Besuch der Therme
Neue Wohnformen auf dem Klosterberg: Generationsübergreifend - Gemeinwohlorientiert
Wo Nachwuchs fehlt, müssen Klöster neue Perspektiven entwickeln. Die Franziskanerinnen haben sich dieser Herausforderung gestellt. Das Kloster wird umfassend barrierefrei saniert und für die Bevölkerung geöffnet. Architekturstudierende der Technischen Hochschule Lübeck entwarfen 14 Entwürfe für den Klosterberg. Im Bürgerdialog klärte sich, wie bezahlbarer Wohnraum am Besten verwendet werden könnte.
Nicht mehr genutzte Räume im Mutterhaus werden in Apartments und gemeinschaftliche Wohnräume umgewandelt. Hier können Menschen wohnen, die am Leben der Schwestern teilnehmen wollen. Die Schmidschen Höfe werden zu generationsgerechten Wohnungen umgebaut. Im Quartier am Klosterberg entsteht bezahlbarer Wohnraum für unterschiedliche Zielgruppen.
Der Transformationsprozess wird von einem aktiven Dialog mit der Bevölkerung und der Politik begleitet. Das Land Baden-Württemberg, die Diözese Rottenburg-Stuttgart, die Stadt Bad Waldsee und der Förderverein unterstützen das innovative Vorhaben. Das Klosterberg-Projekt kann beispielhaft für gemeindenahes Wohnen stehen.
Die Wohltäterin Oberschwabens
Die Weberstochter Elisabeth Achler zog 1403 mit vier Frauen in die Klause Reute. Die Franziskanerinnen verpflichteten sich zu einem Leben in Armut, Abgeschiedenheit und Gebet. Sie kümmerten sich hingebungsvoll um Arme und Kranke. Wegen ihrer großen Fürsorge sprach die Bevölkerung von Elisabeth Achler als „Gute Beth“. Die Mystikerin bekannte sich zu einem Leben in der Nachfolge Christi. Papst Clemens XIII. sprach sie 1766 selig. Noch heute finden ihr zu Ehren Wallfahrten statt. Das Leben der 1420 Verstorbenen schildern Szenen in der Wallfahrtskirche.
Duftender Klostergarten
Ruhe und Entspannung finden Gäste im liebevoll angelegten Klostergarten. Die Gärtnerei umfasst circa 6.000 qm Anbaufläche. Hier wachsen nicht nur Schnittblumen und Beeren, sondern auch Heil-, Gewürz- und Teekräuter. Die Schwestern setzen auf biologischen Anbau und ein preisgekröntes Nachhaltigkeitskonzept. Die sorgfältig, in Handarbeit hergestellten Salben, Topfkräuter und Gewürze werden im Klosterladen verkauft. Bei Gartenführungen und Kräuterseminaren vermitteln die Schwestern ihr umfassendes Heilkräuterwissen.
„Die Welt ist euer Kloster“
Die Franziskanerinnen von Reute sind auch in Brasilien und Indonesien tätig. Damit folgen sie dem Heiligen Franziskus von Assisi, der allen Menschen Bruder sein wollte. In Indonesien arbeiten rund 100 einheimische Schwestern in Kindergärten, Gemeinden, Schulen und Kliniken. Nachdem ein Tsunami weite Teile Indonesiens zerstörte, gründeten die Schwestern eine eigene Stiftung, um die Not zu lindern. Seit 1992 erfüllen Schwestern im verarmten Nordosten von Brasilien ihren missionarischen Auftrag. Im Fokus stehen benachteiligte Kinder und Jugendliche.
Die Weingartner Basilika und ehemalige Reichsabtei
Die 1724 eingeweihte Basilika von Weingarten ist der größte barocke Kirchenbau nördlich der Alpen. In ihrer Imposanz nimmt sie es mit dem römischen Petersdom auf und thront weitsichtbar auf dem Martinsberg. Die Welfen gründeten die Klosteranlage im 11. Jahrhundert. Beinah 1.000 Jahre lebten hier Benediktiner-Mönche, die Weingarten zum bedeutendsten spirituellen Zentrum Oberschwabens machten.
Berühmt ist die Basilika für die Deckenfresken des bayerischen Künstlers Cosmas Damian Asam, die Gabler-Orgel und die Heilige-Blut-Reliquie. Seit Jahrhunderten wird der Blutfreitag feierlich mit der größten Reiterprozession Europas begangen.
Nach einer Pause auf dem Basilika-Vorplatz führt der bekannte oberschwäbische Heimatforscher Jürgen Hohl durch das von ihm gegründete Museum für Klosterkultur.
Juwel Kloster Schussenried
Das in der Säkularisation aufgelassene Kloster gehört zu den Höhepunkten der oberschwäbischen Barockstraße. Zwei adlige Brüder stifteten 1183 ihren Besitz an den Prämonstratenser-Orden. Ende des 15. Jahrhunderts erhob der Kaiser das Kloster zur Reichsabtei. Die Priestermönche sammelten das Wissen ihrer Zeit. Faszinierend der Bibliothekssaal als spätbarockes Gesamtkunstwerk.
Golfen. Wandern. Saunieren. Genießen. Auftanken. Einfach da sein. Ruhen.
Enthaltene Leistungen
- Übernachtung mit Vollpension im Einzel- oder Doppelzimmer
- Exklusive Führungen in Weingarten (Basilika; Museum für Klosterkultur) und Kloster Schussenried
- Geführte Kapellenwanderung
- Individuelle Gruppenführungen in Kloster Reute
- Geistliche Impulse
- Spenden und Trinkgelder
- Reiseleitung und Organisation
Nicht enthaltene Leistungen
- An- und Abreise
- Getränke und Kuchen
- Reiserücktrittskosten
- Eintritt für die Therme in Bad Waldsee
- Golfen im Fürstlichen Golfressort
Anreise
Kloster Reute ist am Einfachsten mit der Regionalbahn nach Bad Waldsee zu erreichen. Von dort fährt man rund 6 Minuten zum Kloster.
Unterkunft
Das Kloster Reute verfügt über ein Gästehaus mit einfachen Einzelzimmern mit Waschbecken und WC sowie Etagenduschen. Die Schwestern bieten Vollpension mit frischen, regionalen Gartenprodukten und Gebäck aus der klostereigenen Bäckerei an.